Group Director mit Anfang 30: Eine inspirierende Führungskarriere in der IT

Julia Kassis startete ihre Karriere in den ALDI SÜD Filialen rund um Geisenfeld. Heute ist sie als Group Director (stellv. Geschäftsführerin) im Bereich „Stores“ für die weltweite Weiterentwicklung von IT-Lösungen in über 7.300 Filialen zuständig. Wir haben mit Julia über ihren persönlichen Weg gesprochen.

Du bist als Regionalverkaufsleiterin (RVL) bei ALDI SÜD gestartet. Was hast du aus der Zeit „auf der Fläche“ und direkt an den Kund:innen für deine heutige Arbeit mitgenommen?

Julia: Als RVL-Trainee durchläuft man verschiedene Filial-Positionen: zunächst als Verkaufsmitarbeiter:in, dann als stellvertretende Filialleitung und schließlich als Filialleitung. Diese Zeit hat mich stark geprägt, da ich die Arbeit in der Filiale von der Pike auf kennen und schätzen lernen durfte. Als Führungskraft ist es elementar, zu wissen, was die Kolleg:innen im Store jeden Tag leisten. In dieser Zeit habe ich aber auch ein sehr gutes Gefühl dafür entwickeln können, wie das Zusammenspiel zwischen IT und Filiale funktioniert – und welche Bedarfe an IT-Lösungen die Kolleg:innen in der Filiale tatsächlich haben. Man steht vor Ort vor allem aber auch in Interaktion mit den Kund:innen. Dabei erfährt man, was diese an ALDI zu schätzen wissen oder auch was man besser machen kann. Als Regionalverkaufsleiterin ist man einfach sehr nah an allem dran. Das kommt mir heute täglich in meiner Arbeit zugute. Denn alles, was wir hier in der IT machen, ist mit dem Ziel verbunden, das Einkaufserlebnis für unsere Kund:innen und das Arbeitserlebnis unserer Mitarbeitenden so angenehm und effizient wie möglich zu gestalten.

„Ich möchte keinen Tag in der Filiale missen und bin stolz, dass ich Teil eines Unternehmens bin, in dem jede:r Mitarbeiter:in unabhängig vom Job mindestens eine Woche in der Filiale verbringt. Das führt uns vor Augen, wofür wir jeden Tag unser Bestes geben.“

Menschen, die durch die Filiale laufen, nehmen den Wert der IT vermutlich gar nicht aktiv wahr – aber auf welche Weise prägen eure IT-Lösungen deiner Meinung nach das Einkaufserlebnis bei ALDI SÜD?

Julia: Das Einkaufserlebnis wird durch IT-Lösungen entscheidend geprägt. Mit Fokus auf den internationalen Stores-Bereich fängt dies am offensichtlichsten Punkt an: der Kasse. Dabei handelt es sich längst nicht mehr um eine klassische Kasse, denn wir entwickeln sie permanent weiter. Zum Beispiel kann man als Kund:in in vielen Filialen ganz entspannt den Bezahlvorgang per EC-Karte vornehmen, während die Mitarbeitenden bereits die Artikel des:der folgenden Kunden:in scannen. In vielen Filialen bieten wir mittlerweile auch Self Check-outs an. Gleichzeitig verproben wir aktuell den Check-out per Scan & Go, einem Verfahren, bei dem man die Artikel per Handy-App scannt, direkt mobil bezahlt und ganz einfach per QR-Code-Authentifizierung die Filiale verlässt. Und in England gibt es unseren ersten „Just Walk Out“-Store. Hier identifiziert man sich am Eingang einmalig über die App, nimmt die gewünschten Artikel aus den Regalen und verlässt die Filiale ohne weitere Aktion – alles wird automatisch erfasst. Das sind nur ein paar Beispiele von vielen Projekten, die wir aktuell vorantreiben. Beim nächsten ALDI SÜD Einkauf sollte man auch mal auf die Preisschilder achten. Hier sind wir gerade dabei, flächendeckend elektronische Preisschilder auszurollen. Das erleichtert nicht allein die Arbeit der Filialmitarbeitenden deutlich, sondern gewährleistet auch zu jeder Zeit die Richtigkeit der Preisangaben.   

Was meinst du: Geht durch den Einsatz von Technologien Menschlichkeit verloren?

Julia: Der Mensch steht in unserer täglichen Arbeit im Mittelpunkt des Handelns. Damit meine ich gleichermaßen unsere Kund:innen und unsere Kolleg:innen. Mit unseren Lösungen verbessern wir das Einkaufserlebnis für unsere Kund:innen und setzen gleichzeitig alles daran, es so effizient und einfach wie möglich zu gestalten. Wenn Kund:innen sich – um beim oben genannten Beispiel zu bleiben ­– durch unsere Check-out-Möglichkeiten angesprochen fühlen, erhöht das die Kundenbindung. Wer stand nicht schon mal minutenlang mit einem einzigen Artikel hinter einer Schlange anderer Kund:innen mit vollen Einkaufswägen und war froh alternativ am Self Check-out zahlen zu können? Somit ist es unsere Aufgabe, am Zahn der Zeit zu sein und das anzubieten, was sowohl von Kund:innen als auch von Kolleg:innen gewünscht und gebraucht wird.

Wie profitieren die Mitarbeitenden von den IT-Lösungen?

Julia: Einige IT-Lösungen sind speziell für unsere Mitarbeitenden bestimmt. Ein gutes Beispiel ist unsere To-do-App: Damit kann man alle an einem Tag anfallenden Aufgaben auf einen Blick ansehen und sie nach und nach abarbeiten oder bei Schichtwechsel an die folgenden Kolleg:innen übergeben. Das vereinfacht die Tagesplanung und verschlankt die Übergaben. Sparen wir damit Zeit? Sicherlich! Allerdings bin ich auch davon überzeugt, dass uns solche Innovationen zu einem attraktiveren Arbeitgeber machen. Wir bieten unseren Mitarbeitenden gerne entsprechende Services an, um auf dem Arbeitsmarkt attraktiv und relevant zu bleiben.  

Wie stellst du dir das Einkaufen bei ALDI SÜD in der Zukunft vor? Welche Vision hast du?

Julia: Wir befinden uns aktuell in einer sehr spannenden Zeit im Lebensmitteleinzelhandel. Neben verschiedenen Formen des In-Store-Einkaufs verschmelzen auch die Offline- und Online-Einkaufserlebnisse immer mehr. Kund:innen kaufen schon jetzt viele unserer Aktionsartikel online. In einigen Ländern bietet ALDI bereits Click & Collect oder auch die Lieferung von Lebensmittelbestellungen nach Hause an. Ich bin davon überzeugt, dass diese verschiedenen Channels noch mehr ineinandergreifen werden, sodass das Einkaufserlebnis für die Kund:innen seamless, also ohne Systembrüche, ablaufen kann.

„Bildlich gesprochen sehe ich den Blumenstrauß unserer Einkaufsmöglichkeiten immer bunter und größer werden – offline, online und alles, was beides verbindet. Hier ist es unsere Aufgabe, Einfachheit beizubehalten und nah an den Bedürfnissen der Kund:innen dran zu sein – besser noch einen Schritt voraus.“

Schaut man sich in der Branche um, zeichnet sich ein deutliches Bild ab. Eine Direktorin: selten. Eine Direktorin im IT-Bereich: noch viel seltener. Was war dein persönliches Erfolgsrezept, um diese Position zu erreichen? Wie hat ALDI SÜD dich dabei unterstützt?

Julia: Das ist einfach. Ich habe seit dem ersten Tag bei ALDI SÜD immer Freude an der Arbeit gehabt. Eine offene Kultur und der ehrliche, transparente Umgang mit allen Kolleg:innen und Vorgesetzen haben dazu beigetragen, dass man offen über Erfolge, Misserfolge und Verbesserungspotenziale sprechen konnte. Dadurch kann ich mich persönlich weiterentwickeln. Und auch als Unternehmensgruppe können wir uns so kontinuierlich verbessern. Denn wir denken in Lösungen, nicht in Problemen. Ich habe schon früh erkannt, was mir ALDI SÜD bietet. Und das ist neben der Möglichkeit, schnell viel Verantwortung zu übernehmen, vor allem die Tatsache, dass man sich in seiner eigenen Geschwindigkeit weiter entwickeln kann. Mein Geschlecht hat dabei nie eine Rolle gespielt. Hier kam und kommt es stets auf den Einsatz, die Leistung und das Wollen an. Das zeichnet ALDI SÜD als Arbeitgeber aus.

Wie hältst du die Balance zwischen deinem verantwortungsvollen Job und deinem Privatleben?

„Einen verantwortungsvolle und sinnstiftende Arbeit, sowie ein glückliches Privatleben machen für mich zusammengenommen ein erfülltes Leben aus.

Julia: Ich bin überzeugt davon, dass es bei einem modernen Arbeitgeber mit gewisser Flexibilität möglich ist, eine Führungsrolle auszufüllen und gleichzeitig ein Familienleben zu führen. Ich sehe gleichermaßen einen Sinn in meiner Arbeit und in meinem Privatleben. Somit ist beides für mich positiv konnotiert.  

Wie motivierst du andere Frauen, die Führungsverantwortung (in der IT) übernehmen möchten?

Warum nicht mehr Frauen in der IT arbeiten, treibt mich schon lange um. Für mich gibt es keinen nachvollziehbaren Grund, warum Frauen nicht in der IT erfolgreich sein können. Im Gegenteil: Ich bin davon überzeugt, dass ein guter Mix wichtig ist und uns als Gesamtheit besser macht. Ich kann daher nur jede (hoffentlich) zukünftige Kollegin dazu motivieren, einen Einstieg in der IT zu wagen. Gerne möchte ich zukünftig auch mehr auf sozialen Netzwerken wie LinkedIn zu dem Thema teilen und darüber diskutieren. Schaut also gerne mal auf meiner Seite vorbei und lasst uns Männer und Frauen begeistern, ein Teil von ALDI DX zu werden.

Danke für diesen Einblick in viele Jahre spannende Arbeit!

 

Über Julia Kassis

Nach ihrem Masterstudium der Betriebswirtschaftslehre begann Julia Kassis 2013 als Regionalverkaufsleiterin in der Regionalgesellschaft Geisenfeld mit Bereich im Münchener Stadtgebiet. Bei der Ankündigung eines der größten Change-Projekte im Einzelhandel namens ///AHEAD bewarb sie sich für eine Stelle im Projektteam. Als eine von insgesamt vier Regionalverkaufsleiter:innen, die als Abordnung des Stores-Bereichs den Business Part im Projekt bildeten, startete sie Ende 2015 ihre IT-Karriere. Viele Projekte mit internationaler Tragweite gehörten zu ihrem Verantwortungsgebiet. Im Oktober 2018 wurde sie zur Prokuristin befördert und verantwortete das Training im Rahmen von ///AHEAD sowie das Deployment der neuen IT-Lösungen im deutschen Zentraleinkauf. 2021 begann sie ihr wichtigstes Projekt: Familie. Von April bis Oktober 2021 ging Julia in Elternzeit. Mit ihrem Wiedereinstieg wurde sie zum Group Director für den Bereich „Stores“ befördert.  

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