"Wir bilden Scrum Master intern aus und verankern agiles Wissen in der Organisation"

Wir bei ALDI SÜD sind noch längst nicht am Ende der Reise, wenn es um unsere agile Transformation geht. Aber wir erleben eine echte Bewegung: Das agile Mindset und agile Arbeitsweisen bekommen in unserer internationalen IT eine immer größere Bedeutung. Ein Beispiel dafür: Das Scrum Master Education Program (SMEP). Wir haben mit Carola, einer der Organisator:innen, und Natascha, einer der Absolventin:innen, darüber gesprochen, wie das Programm funktioniert, warum es so wichtig ist und wieso die interne Agile Community immer größer wird. 

Hi ihr zwei. Stellt euch doch einmal kurz vor.

Carola: Hi, ich bin Carola und vor knapp drei Jahren als Scrum Master in der ALDI SÜD IT gestartet. Jetzt arbeite ich als Agile Coach im Agile Center of Excellence (Agile CoE). Das Agile CoE begleitet als zentrales Team alle Transformationsvorhaben innerhalb von ALDI SÜD, unter anderem zum Thema Agiles Coaching, Scrum Mastery oder Community- und Trainingsangebote. Das Agile CoE ist auch das Team, welches das SMEP ins Leben gerufen hat.

Natascha: Und ich bin Natascha. Ich bin seit etwa siebeneinhalb Jahren dabei. Größtenteils war ich Personal Assistant und damit rechte Hand meiner damaligen Direktorin – vor anderthalb Jahren habe ich eine neue Herausforderung und Veränderung gesucht. Ich habe dann das SMEP absolviert und arbeite jetzt als Scrum Master in der ALDI SÜD IT. 

Carola, wie wurde das SMEP ins Leben gerufen und welche Zielsetzung steht dahinter?

Carola: Vor etwa zwei Jahren haben wir das Scrum Master Education Program aus dem Agile CoE heraus ins Leben gerufen. Wir haben festgestellt, dass es eine wachsende Nachfrage nach Scrum Mastern gibt, die wir nicht immer decken konnten. Somit hatten wir die Idee, auch intern Scrum Master auszubilden. Wir beobachteten zusätzlich immer wieder, dass externe Kräfte uns zwar kurzfristig gut unterstützen können, aber wenn die externen Kolleg:innen ein Projekt abgeschlossen haben, wandern auch die meisten Learnings und die Expertise in der Regel wieder ab. Das SMEP ist unsere Lösung, um langfristig Wissen und Fähigkeiten im Bereich agiler Arbeitsweisen im Unternehmen zu verankern. Wir wollen Talente fördern und agiles Wissen nachhaltig aufbauen. Besonders im Hinblick auf Kolleg:innen, die – wie Natascha auch – neue Herausforderungen suchen und sich in das agile Arbeiten hineinentwickeln wollen. Unsere Mission ist es, dass wir selbst in der Lage sind, agile Prinzipien erfolgreich in Produkt-Teams einzuführen.

Das klingt sinnvoll. Könnt ihr mehr über die Struktur des SMEP erzählen?

Carola: Das SMEP basiert auf drei grundlegenden Säulen: theoretische Weiterbildung, praktische Anwendung und begleitendes Mentoring. Die Teilnehmenden erhalten theoretische Grundlagen durch Schulungen, Selbststudium und Wissensaustausch. Im praktischen Teil setzen sie das Gelernte unmittelbar in Scrum-Teams ein. Persönliche Mentor:innen begleiten die Teilnehmer:innen und stehen bei Rückfragen zur Verfügung. Dieser Ansatz ermöglicht es, Agilität direkt in Aktion zu erleben und die Fähigkeiten als Scrum Master zu schärfen.

Natascha: Genau. Ein Teil der praktischen Ausbildung war das für mich sehr wertvolle „Shadowing“. Dabei geht es darum, die Arbeit eines Scrum Masters bei ALDI SÜD hautnah mitzuerleben und dadurch zu lernen. Ich ging zuerst als stille Beobachterin in ein bereits bestehendes Scrum Team und konnte viel von dessen Scrum Master lernen. Dann bin ich selbst in die Praxis gegangen, habe erste Daily Stand-ups durchgeführt oder Retrospektiven vorbereitet. Von internen Kolleg:innen zu lernen und das Wissen von ihnen anzuwenden, macht das Programm aus. 

Wie und wann erhält man die Zertifizierung?

Natascha: Während des Programms sammelt man Experience Points. Wenn man eine gewisse Anzahl erreicht hat, erhält man das SMEP-Zertifikat, das durch den/die Mentor:in ausgehändigt wird.

Wie kann man sich den Ablauf vorstellen? Sind Kolleg:innen dann einfach mehrere Wochen aus dem Daily Business raus?

Natascha: Nein, das ist nicht der Fall. Im Mittelpunkt stand die individuelle Absprache mit mir als Mitarbeiterin. Zu welchem Anteil ich mich auf das SMEP konzentriere, wie viel Prozent ich meiner „alten“ Tätigkeit nachgehe oder in welchem Zeitrahmen ich das Programm absolviere, wurde individuell festgelegt. Klar ist, dass immer nach einer optimalen Lösung gesucht wird. Je nach zur Verfügung stehender Zeit und dem Erfahrungslevel dauert das Programm drei bis sechs Monate.

Carola: Richtig. Wichtig ist zu erwähnen, dass nach Absprache mit den Vorgesetzten die Teilnehmer:innen selbstständig entscheiden können, wie die Arbeitszeit verplant wird, wann selbstständig gelernt wird, wann praktische Elemente stattfinden. Da schauen wir ganz genau hin und möchten so flexibel wie möglich sein.

Ziemlich effektiv und durchdacht. Natascha, was sind deine Erfahrungen? Wie hat dich das Programm weitergebracht?

Natascha: Vor etwa anderthalb Jahren habe ich das SMEP begonnen, nachdem mir Kolleg:innen das Programm empfohlen hatten – interne Gespräche über das Programm waren meine ersten Berührungspunkte. Zu der Zeit suchte ich eine neue Herausforderung und wollte mich in Richtung Agilität weiterentwickeln. Schnell habe ich gemerkt, dass das SMEP genau das Richtige für mich ist. Nach Abschluss des Programms bin ich jetzt als Scrum Master für zwei Teams verantwortlich. Das Programm öffnete mir einen neuen Blick auf das agile Arbeiten mit einem starken IT-Hintergrund. Außerdem habe ich dadurch neue Karrierewege und Entwicklungsmöglichkeiten in der ALDI SÜD IT entdeckt, die für mich ohne das Programm so nicht möglich gewesen wären. 

Das klingt nach einer tollen Erfahrung. Carola, gibt es schon erste Andeutungen, wie sich das Programm langfristig auf die Agilität bei ALDI SÜD auswirkt?

Carola: Auf jeden Fall. Unsere bisherigen Absolvent:innen sind in der Lage, als  Scrum Master in  agilen Teams zu  wirken und die Prinzipien von Agilität erfolgreich zum Leben zu erwecken. Das führt zur nachhaltigen Verankerung agiler Arbeitsweisen bei ALDI SÜD. Und es geht weiter: Momentan sind acht Kolle:ginnen aktiv im Programm. Die positive Resonanz freut uns sehr.

Natascha, könntest du uns ein wenig über die Agile Community bei ALDI SÜD erzählen?

Natascha: Die Agile Community, die durch die bisherigen SMEP-Absolvent:innen noch größer geworden ist, ist wirklich wertvoll. Der Austausch, die Diskussionen und die Möglichkeit, gemeinsam Herausforderungen zu meistern, stärken unsere Agile Community. Alle schätzen die positive Atmosphäre, in der wir voneinander und miteinander lernen können.

Vielen Dank, Carola und Natascha, für diese interessanten Einblicke! 

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