Warum sich SAP-Software und Erdbeerjoghurt perfekt ergänzen

Der Einzelhandel verändert sich rasant. Ein zentrales Element: eine moderne und zukunftsfähige IT-Architektur – ALDI SÜD hat sie bei SAP gefunden. 

Die IT von ALDI SÜD hat sich dafür entschieden, eine zentrale integrierte, moderne und standardisierte Systemlandschaft aufzubauen. Die Basis hierzu stellt ein ganzheitliches Redesign aller Prozesse dar. 

Zunächst wurden unterschiedliche Software-Lösungen in mehreren Proof of Concepts nach einem Best of Breed Ansatz evaluiert. Best of Breed bedeutet, dass für jeden Bereich die besten Lösungen ausgesucht und im Gesamtkontext integriert werden. Im Ergebnis standen diverse Standardlösungen unterschiedlicher globaler Softwareanbieter auf der Shortlist. Zukünftig setzt ALDI SÜD im Wesentlichen auf das Portfolio von SAP, aber auch auf Software von Adobe und Salesforce. 

Welche Waren müssen wohin nachgeliefert werden? 

Der Kern der gesamten Systemlandschaft ist ein SAP S/4HANA System, das sämtliche ERP-Funktionalitäten, d.h. alle Material- und Wertflüsse integriert. Entsprechend spezialisierte Satellitensysteme sind hier angeschlossen, um alle Prozesse im Detail zu unterstützen. In SAP Ariba und SAP MDG werden als Beispiel alle Einkaufs- und Stammdaten-Prozesse abgebildet. In SAP CAR werden alle Abverkäufe zentral gespeichert, d.h. alle Verkaufseinzelbelege, die jeden Tag in den Filialen erzeugt werden. 

Ein Forecast- und Replenishment-System bestimmt dann über Algorithmen für jedes Land, welche Produkte in welcher Anzahl, in welche Filiale nachgeliefert werden müssen. Im Zusammenspiel sorgen die Systeme dafür, dass sämtliche Waren entsprechend der Abverkäufe im Ergebnis in allen Filialen weltweit in der richtigen Menge nachgeliefert werden können. Da alle Bereiche von der Lieferkette über Finanzen bis zu kundennahen Prozessen unterstützt werden, müssen hierzu auch mehrere 100 Integrationspunkte designed und implementiert werden. Dies erfolgt im Wesentlichen über SAP PO als Middleware-Technologie, die – für die meisten verborgen – im Hintergrund eine wichtige technische Komponente bildet. 

Der Wandel bedingt neue Formen der Zusammenarbeit 

Dazu kommt für die gesamte Systemlandschaft der SAP Solution Manager zum Einsatz, über den zum Beispiel ein Monitoring der einzelnen SAP Komponenten bereitgestellt wird. Gleichzeitig unterstützt er den Gesamtbetrieb sowie der Weiterentwicklung der SAP Systeme mit zugehörigen IT-Prozessen. 

Der Umbau der gesamten Prozess- und Systemlandschaft mit Standardlösungen in unterschiedlichsten Ausprägungen – von onpremise über Cloud basierte Plattformen oder Software als Service Lösungen – stellt Herausforderungen für die gesamte Organisation dar. Auf der einen Seite darf der Betrieb der laufenden Systeme und des operativen Geschäfts nicht beeinträchtigt werden, auf der anderen Seite muss die Einführung der neuen Systeme koordiniert werden.  

Gleichzeitig ergeben sich aus dem Wandel aber auch viele spannende und gestalterische Aufgaben, die sich auch in der Definition neuer Modelle der Zusammenarbeit widerspiegeln. Darüber hinaus wird auch die Unternehmenskultur von den stark wachsenden, international geprägten Teams aus internen und externen Experten neu geprägt. 

Die Kundenzufriedenheit wird erhöht 

Zwar hat ALDI SÜD schon immer die Strategie verfolgt, dass das gesamte Produktsortiment in einem Land stets in jeder Filiale vorrätig ist. Das ist vom Grundsatz nichts Neues. Aber neu wird in Zukunft sein, wie detailliert wir zusätzliche Daten-Analysen ausführen und basierend hierauf Entscheidungen treffen können. 

Ein Beispiel: Ein Lieferant hat Joghurt in mehreren Geschmacksrichtungen im Angebot: Erdbeere, Banane, Vanille. Im Moment können die Computer aus den Kassensystemen nur erkennen, dass irgendein Joghurt gekauft wurde, aber nicht welcher. Wenn der Gesamtbestand an Joghurt in der Filiale sinkt, wird hierzu Nachschub angefordert. Eine definierte Zusammenstellung von Erdbeere, Banane und Vanille wird daraufhin nachgeliefert. Mit dem neuen System erkennen wir dagegen genau, welche Geschmacksrichtung verkauft wurde. Und wenn in der Filiale X Vanille der absolute Renner ist, dann kann sie genau so viel Vanille-Joghurt nachgeliefert bekommen, wie sie braucht – und weniger Banane und Erdbeere. Das bedeutet mehr Kundenzufriedenheit, weil die Lieblingssorte in der passenden Menge verfügbar ist. Hierdurch wird im Endeffekt natürlich auch mehr Umsatz generiert. 

Die IT-Organisation rückt an den Kundenbedarf 

So führen die neuen IT-Systeme von ALDI SÜD zu positiven Kundenerlebnissen in den Filialen. Für die ALDI SÜD Mitarbeiter:innen ist es allerdings eine Herausforderung. Sie müssen völlig umdenken und die IT-Organisation so gestalten, dass es möglich wird, die technologische Basis sowie technische Möglichkeiten nah an den Bedarf und schlussendlich an unsere Kund:innen in den Filialen bringen.  

Im Vordergrund steht immer die Frage: Wie können Prozesse optimiert, neue Geschäftsmodelle abgeleitet und gemeinsam mit allen Kolleg:innen in der Wertschöpfungskette ein Mehrwert für unsere Kund:innen geschaffen werden. In die einzelnen Projekte sind deshalb viele internationale Kolleg:innen aus den USA und Australien und dem nahen europäischen Ausland eingebunden. 

Dabei zählt die Innovationskraft eines jeden Einzelnen. Man muss mit unternehmerischem Blick auf die Dinge schauen. Offen sein, kollaborativ, im Team Sachen weiterentwickeln. Das ist eine Kultur- und Einstellungsfrage. Der übergreifende Gedankenaustausch ist zentral für den Erfolg. 

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